Kinder- und Jugendschutz

Ein Problem für engagierte Pädagogen und Pädagoginnen ist die Tatsache, dass in unserer Gesellschaft offenbar aus unterschiedlichen, oft wirtschaftlichen Interessen heraus (nachgewiesene oder vermutete) entwicklungsbeeinträchtigende Einflüsse auf Kinder und Jugendliche ausgeübt, zugelassen oder nur oberflächlich, manchmal sogar nur scheinbar zurück gedrängt werden. Die Themenfelder sind vielfältig: Drogen einschl. Alkohol, antisoziale Vorbilder in den Medien, Verharmlosung und modellhafte Medialisierung/Visualisierung sexueller und jedweder anderer Gewalt, Instrumentalisierung von Sexualität, Manipulation des Konsum- und Freizeitverhaltens durch Werbung, riskante Freizeitangebote u.a.m. .

Kommt ein junger Mensch - aus welchen Gründen auch immer - mit diesen Einflüssen nicht zurecht und gerät in Schwierigkeiten (z.B. durch soziale Desorientierung, Sucht, Überschuldung oder kriminelle Handlungen),  dann ist er es in der Regel  "selbst schuld". Besonders schwierig ist die pädagogische Auseinandersetzung in den Einflussbereichen, in denen "objektive" Beweise für entwicklungsbeeinträchtigende Auswirkungen nicht erbracht werden können und man auf Einschätzungen von Experten und "Experten" angewiesen ist. Bei kontroversen Einschätzungen hilft mitunter die Frage: "Wem nützt die eine oder andere Meinung?"

Beim Thema Rauchen half mir die Orientierung: Wenn es rational nachvollziehbare Argumente gegen das Rauchen gibt und kein ersichtliches wirtschaftliches oder ideologisches Interesse am Nichtrauchen besteht, dann sind für mich diese Argumente glaubwürdiger als diejenigen, die das Rauchen verharmlosen und damit die Absatzchancen für Tabakwaren absichern. Es hat lange gedauert, bis sich die Argumente gegen das Rauchen in der Öffentlichkeit durchgesetzt haben.

1. Vor diesem Hintergrund ist meine Veröffentlichung im AJS-Forum (Fachzeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW, Drei-W-Verlag) zu sehen: "Wenn ich mir was wünschen dürfte" befasst sich mit dem Problem des "Expertentums" bei Jugendschutzfragen

2. Mit einem - aus meiner Sicht - nicht unproblematischen Versuch, das Kinderschutzproblem im Internet zu lösen, befasst sich mein Artikel "Kinderseiten im Internet - 'gläserne Kids'?

3. Eine Weiterführung der Auseinandersetzung mit dem Thema Kinder als Adressaten von wirtschaftlichen Interessen im Internet ist der Artikel "Es war einmal – das Werbeverbot an Schulen

4. Dazu passt auch der Internetartikel:
"Ein Netz für Kinder - Kinder ins Netz der Werbung"

5. Kinder- und Jugendschutz soll nach dem Prinzip der „regulierten Selbstregulierung" funktionieren (z.B. durch die FSK oder USK): nun also auch der Kinder- und Jugendschutz im Internet durch „anerkannte Jugendschutzprogramme". Eines davon wird bereitgestellt von JusProg e.V., einem Verein, dessen Mitglieder und Förderer hauptberuflich nicht nur Jugendschutzinteressen vertreten.